In den weitläufigen Landschaften von Arizona und New Mexico, wo die Erde ihre ganz eigene Energie birgt, findet sich ein Juwel von besonderer Bedeutung für die Indianer – der Türkis. Seine kraftvolle Präsenz macht ihn nicht nur zu einem bevorzugten Schmuckstein, sondern auch zu einem Symbol des Schutzes und der Heilung.

Überlieferte Erzählungen zeugen von der schützenden Kraft des Türkises, besonders für Reisende, denen geraten wird, stets ein Stück dieses Edelsteins bei sich zu tragen.

Die Symbolik des Türkises

Ein Farbenspiel aus Blau und Grün! Geschichtsträchtig und einzigartig! Die blaugrüne Färbung verleiht dem Türkis nicht nur ästhetische Anziehungskraft, sondern macht ihn auch zu einem begehrten Element im Indianerschmuck. Sein Name, abgeleitet von der französischen Bezeichnung „pierre turquoise“ (türkischer Stein), erzählt von seiner Herkunft. Schon die alten Griechen nannten ihn „Kallainos“, was blau und grün schillernd bedeutet.

Während die Griechen die Schönheit des Steins priesen, liegt für die Indianer der Fokus auf seiner symbolischen Kraft. Der Türkis ist nicht nur ein Schutz für Reisende, sondern auch ein Begleiter auf dem Weg zu mehr Erfolg und gestärktem Selbstbewusstsein. Es wird sogar berichtet, dass diejenigen, die stets einen Türkis bei sich tragen, eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit entwickeln.

Lebenskraft und Schutz durch Türkisschmuck

Für die Indianer ist die Bedeutung des Türkis von unschätzbarem Wert. In seelischen Verstimmungen bis hin zu Depressionen vertrauen sie auf die heilende Kraft dieses blaugrünen Edelsteins. Der Türkis soll nicht nur dabei helfen, Strapazen leichter zu ertragen, sondern auch positiv auf das Gemüt wirken. Er wird sogar als Unterstützung bei der Überwindung von Stottern gesehen.

Die Heilige Hildegard von Bingen setzte Türkise bei verschiedenen Leiden ein, von Lungenerkrankungen bis hin zu Schuppenflechte. Die Indianer Nordamerikas sehen die Bedeutung des Türkis nicht nur als Heilstein für körperliche, sondern auch für seelische Probleme. Angeblich kann er Depressionen, Ängste und Nervosität lindern oder sogar gänzlich überwinden.

Ein Edelstein mit Geschichte

Auf der historischen Seidenstraße gelangte der Türkis aus Asien nach Europa, getragen von Händlern und entdeckt durch Indianer, Spanier und später auch Franzosen. Im Deutschland des Biedermeier erlebte der Türkis seine Blütezeit, da die Menschen von seinen heilenden Kräften überzeugt waren. Trotz seiner geringen Härte ließen sie den Türkis gerne in Silber oder Gold fassen. Die Kunst der Verarbeitung dieser empfindlichen Steine beherrschen jedoch nur Experten, darunter auch die Indianer.

Die Navajo-Indianer haben eine besondere Verbindung zum Türkis, den sie in ihren Schmuckstücken verarbeiten. Die Bedeutung des Türkis schätzen sie, und jeder einzelne Stein macht jedes Schmuckstück zu einem zeitlosen, authentischen Unikat. Neben der Kunst des Silberschmiedens ist es vor allem die Bearbeitung der grünblauen Edelsteine, die den Indianerschmuck zu einem weltweit anerkannten Kunsthandwerk gemacht hat.